Für den deutschen Fußballmanager Jürgen Klopp hat das Jahr 2018 sehr gut begonnen. Am 14. Januar feierte sein englisches Fußballteam Liverpool einen unerwarteten Sieg gegen Manchester City. Nach dem Spiel wurde Klopp von einem englischen BBC Reporter interviewt und hat einen Ausdruck verwendet, der für den Reporter und die britischen Fernsehzuschauer etwas verwirrend war. Ein deutschsprachiger Zuschauer hätte verstanden, was Klopp gemeint hat, als er die deutsche Redewendung ,den Schuh aufblasen’ verwendet hat. Leider hat aber die direkte englische Übersetzung keine Bedeutung und wenn Klopp sagte, ,he can blow up my boots’, hat der Reporter einfach gelacht, ohne zu wissen, was Klopp damit sagen wollte. Später hat die BBC über den komischen Ausdruck getwittert und gefragt: ,What’s that, Jürgen?’
Für deutsch- und englischsprachige Leute kommt so eine Situation ziemlich oft vor. Mit zwei Sprachen (oder vielleicht noch mehr!) im Kopf ist es verständlich, dass man solche Fehler macht. Denglisch kann aber viele verschiedene Formen annehmen und diese entstehen nicht immer durch sprachliche Fehler, wie bei dem Beispiel von Herrn Klopp. Andere Beispiele sind die Verwendung von englischen Wörtern mit den grammatischen Regeln der deutschen Sprache (wie ich gehe Shoppen und man muss die File downloaden) und die direkte Verwendung von englischen Wörtern und Ausdrücken (wie der Slogan von Lufthansa There’s no better way to fly und andere T-Shirt Slogans wie zum Beispiel Shit happens). Es gibt sogar Wörter wie Talkmaster und Smoking, die wir auf Englisch nie sagen würden oder die komplette andere Bedeutungen haben – auf Englisch ist Smoking eine gefährliche Angewohnheit und nicht etwas, das man zu einem Galadiner trägt!
Aber viele Deutsche sind von der Zunahme von der englischen Sprache in Deutschland nicht so begeistert. Professor Walter Krämer, der Gründer des Vereins der deutschen Sprache, glaubt Denglisch sei unnötig und überflüssig. Viele deutsche Leute verwenden englische Wörter, auch wenn ein deutsches Wort bereits existiert, nur um andere Leute zu beeindrucken, meint er. Die Deutsche Bahn wurde sehr oft kritisiert, weil die Firma so viele englische Slogans nutzt, wie zum Beispiel Rail and Fly, City Tickets und Information Points. Und viele Internetseiten, die sich an junge Leute richten, wie ASOS und H&M, sind voller Wörter der englischen Sprache: Sale, Style, Trend, usw.
Aber vielleicht ist mit dem Aufstieg von Social Media die Verwendung von englischen Wörtern unvermeidlich? Für diese Internet-Sprache gibt es oft keine Übersetzungen, nicht nur in Deutsch sondern auch in anderen Sprachen. Im Internet ist Englisch die am häufigsten verwendete Sprache und es ist auch die meistgesprochene Fremdsprache in der Welt. Es ist also kein Wunder, dass viele Unternehmen Denglisch in ihrer Werbung und auf ihren Internetseiten nutzen. Man könnte auch sagen, dass Englisch etwas eingängiger ist als Deutsch. Deswegen funktionieren diese englischen Slogans tatsächlich sehr gut.
Also was denken Sie? Stört es Sie, dass sich so viele englische Wörter in die deutsche Sprache einschleichen? Oder ist es unvermeidbar und etwas, das wir begrüßen sollten? Lassen Sie uns Ihre Meinung wissen.
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